DEFINTION
Von einengelfuerjustin, 21:1913. Defintion
Ein maligner Tumor, der von den postganglionären sympatischen Neuronen ausgeht und meistens im abdominalbereich liegt.
14. Epidemiologie
- Prävalenz: 1/10000 Lebendgeburten
- meist extrakraniale solide Tumoren bei Kindern
- macht 8-10% aller kindlicher Tumoren aus
- Alter des Auftretens
- mittleres Alter -2 Jahre
- 75% sind bis 5 Jahren diagnostiziert
- 97% sind bis zum Alter von 10 Jahren diagnostiziert
- Risikofaktoren
- Familär- chrom.#:1p36.2-p36.1
- Gene?
- Weisse > Schwarze Bevölkerung
- M>W (1.2:1)
15. Pathogenese
15.1. Tumorursprung
- Nebennierenmark (50%)
- Extramedullär (sympathischer Strang oder Ganglion)
- unter dem Zwerchfell (30%)
- im Bereich der Beckenganglion und visceralen Ganglien, Paraganglionär oder im Bereich des Zuckerkandelschen Organes
- oberhalb des Zwerchfells (15-20%)
- Zervikal oder thorakal
- bei 70-80% sind bei Diagnose die regionalen Lymphknoten befallen, oder es sind schon Metastasen vorhanden
- der Tumor kann spontan zurückgehen oder ausreifen ( in 5-10%)
- ca 20% der Tumoren entstehen aus einer Keimmutation
- einige weisen einen autosomal-dominanten Vererbungsmodus auf
- unter dem Zwerchfell (30%)
16. Klinische Befunde
16.1. Primärer Tumor
16.2. Nebennierenmark
- abdominaler Tumor mit oder ohne Schmerzen, fest, unregelmässig und schmerzhaft bei der Palpation
- Gewichtsverlust und Erbrechen
16.3. Extramedullär
- Befall von zervikalen Ganglion führt zum Horner Syndrom und Herterochromie
- Befall von thorakalen Ganglion führt zu Dysphagie, Dyspnoe, Infektionen, chronischem Husten
- Befall vom Ganglion im Bereich des Beckens führt zu Schwierigkeiten beim Stuhlen und Wasserlösen
- Intraspinaler Befall führt zu Rückenschmerzen, Paraplegie, Stuhl- und Harnretention
16.4. Metastasen
- 1.Knochenmark: Schmerzen, Panzytopenie
- 2.Kortikaler Befall: Schmerzen (lange Röhrenknochen) periorbitale Echymosis, Tumor (Schädel)
- 3.Leber: Hepatomegalie
- 4.Lunge: Dyspnoe, Infektionen
- 5.Lymphknoten: supraklaviklär, zervikal, inguinal
- 6.Haut: multiple subkutane bläuliche Knoten
16.5. Paraneoplastisches Syndrom
- 1.Angiotensin: Hypertonie (durch Dehnung der Nierenarterie)
- 2.Katecholamine: Flush, Hypertonie
- 3.VIP Syndrom: wässrige Durchfälle
- 4.Opsoklonus-Myoklonus Syndrom: Myoklonien und kurze, schnelle Augenbewegungen unterschiedlicher Frequenz und Amplitude in alle Richtungen
- 5.Progressive cerebelläre Ataxie
17. Abklärungen
17.1. Bildgebende Diagnostik
- Thoraxröntgen, Abdomenröntgen, Ultraschall des Abdomens und Skelletabklärung
- CT-Thorax, Abdomen
- MIBG-Szintigraphie (wird von Neuroblasten aufgenommen, zeigt Tumorlokalisation)
- Tc-99 Skelettszintigraphie (zeigt Knochenmetastasen)
17.2. Pathologie
- 1. Tumor
- undifferenziert klein, rund, blauzellig (auch mit Rhabdomyosarkom und Ewing-Sarkom zusammen auftretend)
- undifferenziert klein, rund, blauzellig (auch mit Rhabdomyosarkom und Ewing-Sarkom zusammen auftretend)
- 2.Knochenmark
Neuroblastom, Panzytopenie
18. Tumormarker/Biologie
- 1. Urin
- erhöhte Homovanillinsäure (HVA) und Vanillinmandelsäure (VMA) ,90-95% der Tumoren Setzernieren Katecholamine, erhöhte Metanephrine und Normetanephrine,
- erhöhte Homovanillinsäure (HVA) und Vanillinmandelsäure (VMA) ,90-95% der Tumoren Setzernieren Katecholamine, erhöhte Metanephrine und Normetanephrine,
- 2. Serum
- Erhöhung von
- Enolase (Neuronspezifisch)
- Ferritin
- LDH (repräsentiert die Tumormenge)
- Enolase (Neuronspezifisch)
- Erhöhung von
19. Staging
- Internationales Neuroblastom Staging System von l988
- Stadien 1-4S
20. Indizes für eine schlechte Prognose
- Stadium IV
- Stadium III mit
- erhöhter Enolase (>100 ug /L)
- erhöhtes Ferritin (>142ug/L)
- erhöhtes LDH (> 1500 IU/L)
- erhöhte N-myc-Kopien
- erhöhter Enolase (>100 ug /L)
- Alter > 1 Jahr
- Nebennierentumor
- undifferenzierte Zellen (mit dipoider DNA)
- multiple N-myc Kopien (sog. N-myc-amplifikation)
- chronische 1p Deletion
21. Therapie
21.1. Chirurgie
- primär oder sekundär nach vorhergehender Chemotherapie
21.2. Chemotherapie
- Haupttherapie
- verschiedene Chematherapeutika in Kombination werden benutzt
- CCSG Protokoll
- Cisplatin
- Etoposid
- Adriamycin
- Cyclophophamid
- Cisplatin