Beeplog.de - Kostenlose Blogs Hier kostenloses Blog erstellen    Nächstes Blog   



Du befindest dich in der Kategorie: Die Klinik

Mittwoch, 25. Juli 2007

Die Klinik

Von einengelfuerjustin, 11:58

 

Die Klinik!

 

Universitäts - Klinik - Eppendorf in Hamburg

 

 

Wir sind mit dem Krankenwagen am 16August 2006 auf dem Weg nach Hamburg (Eppendorf Uni-Klinik) gefahren. Justin schlief manchmal. Auf seiner Decke lag ein großer, brauner Umschlag, wo das Wort “Onkologie“  darauf stand.

 

Da ich Arzthelferin gelernt hatte, wusste ich nur zu gut, was das bedeutet. Aber trotzdem musste ich immer wieder auf diesen Umschlag schauen. Alles lief wie in einem Film ab.

Der Krankenpfleger hat mich die ganze Fahrt über vollgetextet mit irgendwelchen Geschichten über sein Privatleben ich fühlte mich wie im Nebel.

 

Mein erster Kontakt in der Klinik war mit Schwester Melanie. Ich dachte nur‚ was für eine außergewöhnliche Person. Lieb‚ nett und richtig herzlich. „ Frau Arndt “, sagte sie zu mir,“ setzen sie sich erstmal und kommen sie erstmal an“!

 

Wollte ich hier auf der Kinderkrebsstation überhaupt ankommen???

Neben uns lag ein älteres Mädchen‚ was kein Wort deutsch sprach‚ keine Haare hatte‚ und ein Bein fehlte. Ich wollte ganz schnell wieder nach Hause. Spätestens am nächsten Tag. Doch es kam ganz anders.

 

Am Freitag den 18. August 2006 wurde der Port (Zentralzugang) gelegt. Am Samstag lief schon die erste Chemo.

 

Die Ärzte und Schwestern hatten immer ein offenes Ohr für einen. Auch wenn man manche Sachen öfters nachfragen musste ‚bis man es verstanden hatte.

 

Frau Dr. Görtitz‚ eine Person die man im Leben nicht so oft trifft, hatte ich sehr ins Herz geschlossen. Ich hatte sehr viel vertrauen zu ihr. Man konnte alles mit ihr besprechen. Auch wenn Justin den Kampf verloren hat, habe ich nicht das Gefühl ‚dass wir die falsche Klinik gewählt hatten.

 

So war es richtig gewesen. Bei so vielen Schmerzen‚ Leid und Elend‚ konnte man auch auf der Krebsstation mal Spaß haben. Wir haben auch gelacht und gesungen. Justin liebte Gerd‚ den Musiktherapeuten‚ der ihn ab und zu besuchte. Die Kinder konnten ihre Krankheit mal vergessen.

     

 

Viele Stunden haben wir auch im großen Spielzimmer verbracht‚ wo auch ein reichhaltiges Angebot an Spielsachen und viele andere  tolle Sachen vorhanden waren. Die Erzieherin Andrea war bei Justin immer sehr beliebt.

Die Klinik war für uns ein Stück zu Hause. Als wir nach einer Woche Isolierstation wieder auf die  “ Kinder 1kamen‚ hatte man ein Gefühl von „ nach Hause kommen.

 

Auch zu den Schwestern (natürlich gehörte auch Thomas dazu ) hatte man mit der Zeit ein freundschaftliches Verhältnis.

 

Nach Justins Tod bin ich schon ein paar mal wieder in der Klinik gewesen. Ich besuche andere Mütter mit ihren Kindern, die ich dort kennen gelernt habe. Ich werde immer sehr herzlich in den Arm genommen. Es ist ein schönes Gefühl.

 

Ich danke allen Ärzten, Schwestern und das Team vom Phychosozialen Dienst für die unermüdliche Bereitschaft Justin und unserer Familie immer zu helfen und beizustehen‚ in guten und in schlechten Tagen.

Ich wünsche allen Kindern mit ihren Angehörigen auf der Kinderkrebsstation ‚dass sie schnell wieder gesund werden.

 

Macht weiter so .Ihr seit super!!!

 

Birgit Siegfried Vivian

 

und Justin ganz tief im Herzen.